Naming für nachhaltige Unternehmensprojekte

Lieber nicht zuviel des Grünen

Echte Nachhaltigkeit zu erreichen ist eine große Herausforderung, der sich zur Zeit alle Geschäftstätigen, Start-Ups wie etablierte Unternehmen, stellen müssen. Die neue CSRD-Richtlinie der EU (Corporate Sustainability Reporting Directive) sieht vor, dass ab 1. Januar 2024 alle Firmen ab einer gewissen Größe einen Nachhaltigkeitsbericht abliefern müssen, für den die Geschäftsführung haftbar gemacht werden kann. Spätestens jetzt ist das Thema nicht mehr zu umgehen. Auch Verbraucher und Kunden fragen vermehrt nach, ob und wie auf echte Nachhaltigkeit geachtet wird.

Zeitgleich häufen sich die Anfragen nach passenden Namen zum Thema Sustainability, wobei fast alle dieselbe Frage stellen: wie drückt man Nachhaltigkeit aus, vermeidet dabei aber die Gefahr des "Greenwashing"? Es reicht eben nicht, eine neue Produktserie mit dem Zusatz  "green" oder "eco" zu versehen oder das Firmenlogo auf einer grünen Wiese abzubilden.  Warum eigentlich nicht, mag man sich fragen. Klingt doch einfach und jeder versteht sofort, was gemeint ist.

Nachhaltigkeit ist mehr als nur "Klima"

Man kann das natürlich machen, muss sich nur klar darüber sein, dass man sich in einem großen, bereits sehr vollen Becken mit allen anderen tummelt, die genau dasselbe tun. Deshalb erweckt man damit genau den gegenteiligen Effekt: Die Verbraucher sind skeptisch, ob auch wirklich grün drin ist, wo grün drauf steht. Solche Begriffe werden zu sogenannten Buzzwords, also Mode- oder Trendwörtern, die eine zeitlang in aller Munde und daher schnell abgedroschen sind. Buzzwords sind das Gegenteil von innovativ oder einzigartig und daher nicht förderlich, wenn man sich ernsthaft um ein Thema bemüht. Auch sind so viele Marken mit diesen Bestandteilen bereits geschützt, dass man sich schwertut, überhaupt noch etwas zu finden, das noch nicht vergeben ist. 

 

Bild Sustainable Namen neu

 

Der zweite Grund, warum die Verwendung von solch schlichten, beschreibenden Zusätzen nicht zu empfehlen ist: Wer wirklich nachhaltig agieren will, schaut nicht nur aufs Klima. Auch wenn das natürlich ein sehr wichtiges Ziel ist, müssen auch soziale und menschliche Aspekte berücksichtigt werden, wie der chancengleiche Einsatz von Arbeitskräften und faire Bedingungen in jedem Stadium der Produktion. Wo, wie und von wem zum Beispiel Ressourcen abgebaut oder Materialien hergestellt werden sind ebenso wichtige Fragen, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht.

Green Naming ohne Grünfärberei – wie geht das?

All diese Themen kann man mit einem Wort wie "grün" oder "bio" definitiv nicht erfassen. Wenn es nicht gerade um ein Label für den Lebensmittelbereich geht, sind diese Begriffe schlicht falsch. Wie fasst man nun all diese Themen in einem Namen zusammen? Ohne Buzzwords, aber doch mit Bezug zum Thema? Die folgenden Beispiele zeigen, wie das gehen kann:

Narrative Namen: Starke Story statt Schlagwörter

connAct – gemeinsam handeln für echte Nachhaltigkeit

Die auf Zerspanungswerkzeuge und Hartstofflösungen spezialisierte Ceratizit Group hat sich ehrgeizige Ziele für echte Nachhaltigkeit gesteckt. Da sich die Mission Nachhaltigkeit eben nicht nur auf Materialien und Ressourcen erstreckt, sondern alle Bereiche des Unternehmes durchdringt, war die Namensfindung besonders herausfordernd. Da reichte es eben nicht, nur ein blue oder green vor einen Werkstoff zu setzen.

Ein allumfassender Begriff für sämtliche Bestrebungen im Hinblick auf Umwelt, Sozial- und Governence-Kritereien bis hin zu nachhaltigen Arbeitsbedingungen und Lieferketten musste gefunden werden. 

connact Ceratizit Sustainability

Das Label connACT fasst alle nachhaltigen Bestrebungen zusammen

Um die Nachhaltigkeitsaktivitäten sichtbar zu machen und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit für Nachhaltigkeit zu unterstreichen, wurde das Label connACT entwickelt: 
"Eine kreative Fusion der beiden Worte „connected“ und „action“ die genau das ausdrückt, worum es geht: gemeinsam handeln, alle Kräfte bündeln und zusammen in Aktionen für Nachhaltigkeit setzen."

Ein starkes Signal in Richtung echte Nachhaltigkeit, das viel mehr ausdrückt als nur "grün" oder "eco".

 

AimS – die nachhaltige Produktlinie von Sto

Qualität, Klimaschutz und Ressourcenschonung sind die Basis für die nachhaltige Produktlinie AimS® von Sto. Der führende Hersteller von Gebäudebeschichtungen und Fassaden setzt neue Standards bei ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien und will gleichzeitig exzellente Verarbeitungseigenschaften erhalten. "Damit alle sicher, nachhaltig und mit gutem Gewissen arbeiten können".

Zwei Laborantinnen tüfteln an Materialien für die Zukunft - im hier und jetzt. Zu sehen auch das Logo von sto.

Mit AimS® setzt Sto nachhaltige Maßstäbe

Dieser hohe Anspruch an echte Nachhaltigkeit auf allen Ebenen floss auch in diese Namensentwicklung ein. Der Name sollte abbilden, dass alle Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden und es sich eben nicht nur um einen ökologischen "Anstrich" handelt.  "Aims" heißt zunächst einmal (nur) Ziele auf Englisch. Übertragen auf das Thema Nachhaltigkeit drückt der Begriff aus, dass sämtliche nachhaltigen Ziele unter diesem Label vereint und auch erreicht werden. Der Name transportiert Ambitionen und Dynamik und verzichtet bewusst auf die eingangs beschriebenen einschlägigen – und austauschbaren – Buzzwords.

Der abstrakte Begriff wird  mit der individuellen Story im Hintergrund zu einem starken Namen für Nachhaltigkeit.

Neue Wortkreationen: Unique und unverwechselbar

Ecuran – neuer Werkstoff für nachhaltigen Bodenbelag

Die Firma Windmöller bietet mit Ecuran einen patentierten, nachhaltigen Hochleistungsverbundwerkstoff für Bodenbeläge, der überwiegend aus Pflanzenölen und mineralischen Komponenten besteht. In das Naming sollten die biologischen und nachhaltigen Inhaltsstoffe mit einfließen, was aus den oben genannten Gründen – Unverwechselbarkeit, Gefahr des Greenwashing –  herausfordernd war.

 

Naming für ökologischen Bodenbelag – Ecuran

Die Lösung lag in einer gänzlich neuen Wortschöpfung, die wie ein Werkstoff klingt und sich so als Standard in der Branche etablieren lässt. Mit einem kreativen Buchstaben-Trick wurde die vielfach verwendete Silbe Eco zu "Ecu". Der Hinweis auf die ökologischen Bestandteile bleibt durch die fast identische Aussprache erhalten. Gleichzeitig unterscheidet sich der so entstandene Name ausreichend von ähnlichen Angeboten und bekommt eine eigene Note - weltweiter Markenschutz und damit die alleinige Verwendung des Begriffs in der Branche inklusive.

Die beiden Beispiele zeigen, dass Green-Naming auch ohne austauschbare Grünfärberei im Namen geht. Eine interessante, glaubhafte Name-Story und kreative Bauweise des Namens vorausgesetzt.

Wir finden auch den passenden Namen für Ihr Nachhaltigkeits-Projekt

Egal, ob Sie einen "grünen" Namen für Ihr Nachhaltigkeitslabel, eine nachhaltige Marke oder ein klimaneutrales Produkt suchen: bei uns sind Sie an der richtigen Adresse. Mit der Namestorm®-Methode entwickeln wir Ideen in den unterschiedlichsten Stilen bis zu Ihrem fertigen Namen.

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