Gehen wir von einem mittelständischen Unternehmen aus. Das Marketing soll den Namen für das neueste Produkt finden. Die Führungsetage geht davon aus, dass die kreativen Marketingleute das locker hinkriegen. Also veranstalten diese hoch motiviert einen internen Namenswettbewerb oder Naming Workshop, um möglichst viele Mitarbeitende der Firma mit ins Boot zu holen.
Das Ergebnis ist positiv und führt zu einer ganze Reihe von Ansätzen und Ideen. Nur ist der Wunschname, "der alle vom Hocker haut", irgendwie noch nicht in Sicht. Was viele nicht wissen: Mit Namensideen – selbst sehr guten – ist es nämlich noch lange nicht getan ist. Denn auf der Reise zum Namensfavoriten oder gar Entscheidung für den finalen Namen lauern so einige gemeine Fallen. Schauen wir diese mal an.
Intensive Team Naming Session: Viele Ideen finden, bewerten, selektieren. Und dann?
Bei der Namenssuche geht es immer erst mal um die Suche nach Worten. In einem typischen Brainstorming führt das zu langen Listen mit Begriffen, die das jeweilige Produkt bzw. Projekt beschreiben. Sucht man einen Namen für eine Software kommt man auf digital, Internet, App und weitere naheliegende Stichwörter. Bei einem Markennamen im Kosmetikbereich bieten sich die Wörter Beauty, Style und perfect an. Das Problem: mit diesen Buzzwords lassen sich nur recht austauschbare Namen bauen, die man schon häufig gehört und gesehen hat. Die Lösung: man muss sich erstmal von diesen typischen Wörtern entfernen, um dann wieder den Bogen zum eigentlichen Thema zu schlagen. Dafür braucht man Kreativtechniken und -methoden, wie wir sie beispielsweise in unserem Naming-Buch ausführlich beschreiben. Diese wenden wir in unserer Praxis selbst an und entwickeln sie ständig weiter. Wenn Sie auf eigene Faust mit oder ohne Team starke Namensideen finden möchten, dann machen Sie lieber kein Standard-Brainstorming, sondern probieren eine unserer leicht anwendbaren Techniken wie die Reizwortmethode aus. Geben Sie sich auf jeden Fall nicht mit den ersten Ideen zufrieden, sondern gehen Sie eine Ebene weiter weg von der Beschreibung des Produktes.
Es ist richtig und wichtig, die kreative Namenssuche ohne allzu viele Beschränkungen und Vorgaben zu starten. Denn davon gibt es viele und der zu frühe Blick auf das Ergebnis würgt das kreative Ausloten aller Möglichkeiten ab. Hat man jedoch eine gewisse Anzahl an Ideen beisammen, muss man natürlich irgendwann prüfen, welche davon überhaupt in die engere Auswahl kommen. Und so ist erst einmal Googeln angesagt. Hier folgt dann das böse Erwachen, wenn scheinbar alle Ideen schon von irgendwem (dem Wettbewerb!) verwendet werden. Je weiter man sich jedoch mit den Namen vom Thema entfernt hat (s. voriger Punkt), desto besser sind die Chancen, dass einige Namen diesen ersten Check überstehen. Dann kommt nämlich noch die eigentliche Namensprüfung. Also die Suche nach freien Domains und älteren Markenrechten, und zwar in allen Ländern oder Regionen, wo man aktiv werden möchte. Ergebnis: die Auswahl schrumpft weiter.
Als Faustregel für die Entwicklung eines Namens mit Markenschutz in Deutschland gilt: von 100 Ideen sind 98 weg! Und zwar wenn man richtig sucht. Denn Verwechslungspotenzial haben nicht nur gleich geschriebene Marken in der gleichen Warenklasse (z.B. 25 - Bekleidung). Auch und vor allem ähnliche Marken sowie Klassen (z.B. 35 - Handel mit Bekleidung) können gefährlich werden.
Wer schon öfter Namings für Produkte oder Marken absolviert hat, kennt das Problem: selbst wenn man vielversprechende Namensideen gefunden hat, die alle Anforderungen erfüllen und sogar verfügbar sind: die Naming-Reise ist hier noch nicht zu Ende. Denn schließlich muss man sich noch für den einen finalen Namen entscheiden! Und das hat es oft in sich: Einzelgründer grübeln sich einen Wolf, Startup-Teams kämpfen mit unterschiedlichen Geschmäckern und in Unternehmen wird die Abstimmung – und die Präsentation in der Chef-Etage – zu einer wackeligen Angelegenheit. Heiße Namenskandidaten werden durch spontan geäußerte Kritik und zu vielen Meinungen aufgerieben oder gar "verbrannt". Demokratische Abstimmungen sorgen für kleinste Nenner - also recht austauschbare oder unauffällige Marken- oder Produktnamen. Damit das nicht passiert, haben wir beschrieben, was man bei der Namensabstimmung und der Namensentscheidung immer beachten sollte.
Immer auf der Suche nach starken Namen: Mark Leiblein, Marcel Hiller, Gila Dassel (v.l).
Vielleicht kennen Sie diese oder ähnliche Situationen? Damit wollen wir Sie nicht entmutigen, erst einmal auf eigene Faust auf Namenssuche zu gehen. Im Gegenteil, wir freuen uns immer, wenn Unternehmen im Vorfeld schon viel selbst recherchiert und sich mit dem Naming intensiv befasst hat. Denn damit befinden sie sich auf dem richtigen Weg oder schon auf der Zielgeraden. Wenn die Namenssuche ins Stocken gerät, reicht dann oft unser "frischer Blick mit der Brille einer Naming Agentur" auf die bisherigen Arbeitsergebnisse und wir wissen schnell, wo man anknüpfen und von dort zum Wunschnamen finden kann.
Wir wollen Sie aber vor allem dafür sensibilisieren, dass der Name für Ihr Vorhaben wahrscheinlich nicht in einer einmaligen, kreativen Brainstorming-Runde gefunden ist. Es ist ein Einstieg ins Thema. Noch besser ist es, die Namensfindung von der Zielsetzung bis zur Entscheidung durchzuplanen und auf die möglichen Hindernisse vorbereitet zu sein.
Unsere speziell für die Namensfindung entwickelte Namestorm®-Methode bietet einen ergebnisorientierten Prozess. Wir können an alle Phasen Ihrer Namenssuche andocken – ob Sie noch ganz am Anfang stehen oder schon seit einem Jahr auf Namenssuche sind. Melden Sie sich frühzeitig bei uns, wenn Sie einen neuen Namen entwickeln lassen möchten, für Ihr Produktportfolio ein stimmiges Namenssystem brauchen oder ein Renaming ansteht.
Bei einer Beratung von Namestorm treffen Sie auf leidenschaftliche Namingprofis. Wir bringen Sie zum richtigen Namen und damit zu einer echten kommunikativen Geheimwaffe für Ihre Marke, Ihr Unternehmen oder Produkt!
...wenn der ultimative Name für Ihr Vorhaben noch fehlt.
Oder wenn es strategische Namensfragen zu lösen gibt.
